Auf in den Norden – Sommertour 2019 Teil IV: Wieder zurück… Dänemark und Deutschland

13.06.2019

Wir beschlossen dann doch, weiter zu fahren. Es war zwar ein schöner Platz, aber die Eisenbahn nervte ein wenig.

Wir fuhren also Richtung Öresundbrücke, allerdings nicht, ohne uns vorab bei der Mautgesellschaft anzumelden. Das sparte bares Geld, auch wenn die Mitgliedschaft dort 310 DKK kostete. Dafür bekamen wir die Passage über die Brücke für die Hälfte, und zusammen mit den 310 Kronen war das immer noch eine nette Ersparnis.

Kopenhagen war unser nächstes Ziel. Dort das City-Camp lag so, dass man mit dem Rad gut die Innenstadt erreichen konnte.

Aber auch dort verkehrte die Bahn, aber erheblich näher und öfter, als vorher in Ystadt. Na ja, wieder mal also Ohrenstöpsel. Gut dass wir uns damit eingedeckt hatten.

14.06.2019

In der Nacht war ab Mitternacht Ruhe, allerdings fings an zu regnen. Und ab 6 Uhr fuhren dann wieder die Züge. Na egal, es war nur eine Nacht gepalnt. Immerhin kostete der Platz stolze 30€, allerdings inclusive V+E, Duschen, Toiletten und Strom.

Am Morgen, nach dem Frühstück fuhren wir dann mit Rädern und Hundeanhänger nach Kopenhagen hinein. Bis zur kleinen Meerjungfrau waren es genau 10 km, und auf dem Rückweg lagen noch einige andere Sehenswürdigkeiten. Wir fuhren zurück immer am Wasser entlang.

Kopenhagen wird nicht umsonst die Stadt der Radfahrer genannt. Überall gab es gut ausgebaute Radwege, allerdings wurde teilweise auch echt verwegen gefahren.

Als wir wieder am Mobil waren war klar, wir fahren ein Stück weiter. Noch so eine Nacht an der Bahnstrecke mussten wir nicht haben.

Also reisefertig gemacht und weiter nach Ringsted. Dort gab es einen Stellplatz auf einem Parkplatz, an dem es sogar kostenfreien Stromanschluss gab. Allerdings keine V+E. Das war aber nicht schlimm, da wir das ja in Kopenhagen erledigt hatten. Und mit unseren Ressourcen können wir auch mal 3-4 Tage stehen bzw. fahren, ohne dass wir eine Station anfahren müssen.

Am Stellplatz wurde der Grill angeheizt, da wir noch Spareribbs von der Fähre hatten, und außerdem hatten wir noch Shrimps und Lammfilet eingekauft.

Zusammen mit Kartoffelsalat und einem frischen selbigen holten wir so unser ausgefallenes Mittagessen nach.

Später kam dann mal wieder ein Gewitter mit Regen an uns vorbei, aber das kennen wir ja schon.

Der Fernseher wurde ausgeschaltet, die Antenne in Parkposition gebracht und dann abgewartet.

Ich nutze diese Zeit gerade wieder mal zum Blog-Schreiben.

15.06.2019

Am Morgen, nach einer relativ ruhigen Nacht ging es weiter Richtung dänisches Festland. Zwischenstation war ein kleiner Yachthafen auf Fünen, der allerdings so weit vom Schuss lag, dass wir uns entschlossen, weiter zu fahren. Es kam auch ein Gewitter auf, bei dem die Vorhersage meinte, es müsse genau über diesen Ort ziehen. Also weiter gen Westen an der Nordküste von Fünen entlang, bis nach Bogense. Dort gab es einen schönen Yachthafen mit Stellplätzen an einer Lagerhalle. Für 160 DKK gab es Strom, Wasser, Entsorgung und sogar tolle Duschen und Toiletten.

16.06.2019

Wir hatten uns entschlossen, noch eine weitere Nacht zu bleiben, so dass wir dann am Montag weiter zu Margots Nichte Jutta fahren könnten. Allerdings haben wir den Standplatz gewechselt und einen mit Aussicht auf den Hafen und das Meer genommen. Wunderschön und sehr ruhig. Wir machten diverse Spaziergänge durch Ort und Landschaft und genossen die Ruhe und die Aussicht.

17.06.2019

Am nächsten Tag fuhren wir dann zu Jutta, die mit ihrer Familie in der Nähe von Kolding lebt. Als wir dort gegen Mittag ankamen, war noch niemand zuhause, aber das hatten wir vorher telefonisch geklärt. Nach und nach kamen dann zuerst der Sohnemann, Palla, und dann auch Jutta an. Auch die Tochter, Ida, und der Ehemann Martin erschienen. Die Freude über das Wiedersehen war groß, und wir hatten uns viel zu erzählen. Margots selbst gebackener Kirschkuchen war schnell verputzt.

Zum Abendbrot hat Ida Crepes mit Schinken gebacken, Jutta hatte Spargel gemacht und einen frischen Salat, und ich konnte meine „Blitzschnelle Sauce Hollandaise“ bei steuern. Das war mal eine völlig neue Variation von Spargel. Zusammen mit Salat und Sauce eingerollt in ein Crepe. Muss man sich merken!

18.06.2019

Am Dienstag hatte Jutta frei. Zunächst frühstückten wir ausgibig gemeinsam, und dann gingen wir mit den Hunden spazieren. Die beiden Mädels verstanden sich prächtig und spielten total toll miteinander.

Abschied von der Familie Jensen dann gegen Mittag. Aber mit dem Versprechen, dass man sich bald wieder sieht. Wir mussten ja ca. 100 km weiter nach Flensburg, damit das Auto repariert werden konnte.

Der Stellplatz lag ca. 150m Luftlinie von der Werkstatt entfernt, bot V+E und kostete nichts.

Wir trafen am frühen Nachmittag dort ein. Genau gegenüber ist das große einkaufszentrum „Citti-Park“, und als Kunde durfte man dort auch auf dem SP übernachten. Also waren wir Kunden. Die Filiale von Gosch konnte mir zwei Matjes-Brötchen zum Abendbrot verkaufen.

Außerdem fragten wir bei MB nach, wann wir dort sein sollten. 9.20 Uhr am nächsten Tag war ja eine gute Zeit.

Obwohl der Platz an einer stark befahrenen Straße lag, war es abends dann doch sehr ruhig.

19.06.2019

Wir hatten gut geschlafen, dann gefrühstückt, und waren pünktlich in der Werkstatt.

Mit dem Kundendienstmeister besprachen wir die Probleme genau, sagten ihm, was wir so recherchiert hatten, und er wollte dann erst einmal genau diagnostizieren, wo denn nun wohl das Problem tatsächlich lag. Wir gingen derweil spazieren und aßen im Einkaufszentrum zu Mittag. Der Werkstattmeister hatte uns dazu zwei 5€-Gutscheine in die Hand gedrückt. Er meinte, er würde uns anrufen, wenn sie genaueres wüssten.

Das war dann auch der Fall, als wir gerade vor gebratenen asiatischen Nudeln saßen.

Letztendlich konnte der Fehler in einem kleinen Ventil lokalisiert werden, welches durch ein Bimetall den Diesel-Rücklauf regelte. Das Ersatzteil kostete ca. 15€ und sollte am nächsten Tag gewechselt werden, da es erst bestellt werden musste. Wir baten dann darum, auch gleichzeitig einen Sensor zu wechseln, der im Commonrail-System saß, und der auch schon mal Probleme machen konnte. So hatten wir eine weitere Fehlerquelle ausgeschlossen.

Wir verabredeten uns also für den nächsten Tag und suchten wieder den uns schon bekannten Stellplatz auf. Diesmal kauften wir die Matjes am benachbarten Fischstand ein und machten uns die Brötchen dann selber. War billiger und schmeckte besser.

20.06.2019

Morgens dann wieder zur Werkstatt. Die Ersatzteile waren da, und die Arbeit konnte beginnen. Eigentlich, dann zunächst stand unser Auto noch längere Zeit auf dem Hof. Der Meister erklärte uns dann, dass sie zunächst einem Paar aus Norwegen helfen wollten, die mit defektem Turbolader liegen geblieben waren. OK, das konnten wir verstehen, und wir hatten ja Zeit. Also zu Mittag nochmal in den Fischladen und eine Portion frische Paella gekauft. Als wir dann an der Werkstatt ankamen, war unser Auto auch schon fertig. Die Rechnung war auch erträglich.

Wir aßen die Paella noch auf dem Werkstatthof im Womo, bevor sie kalt wurde. Dann die große Frage: Wohin fahren wir…

Ach was, Flensburg gefiel uns, so blieben wir noch eine weitere Nacht, bervor wir weiter fuhren.

21.06.2019

Am Morgen machten wir uns dann in aller Ruhe reisefertig und fuhren wieder nach Dänemark.

Vorher wurde aber noch Wasser aufgenommen und der Tank und die Toilette entleert.

Diesmal war unser Ziel die Insel Röm (oder Römö…), die nur 6 km nördlich von Sylt liegt.

Dort checkten wir auf einem netten Stellplatz ein.

Die Stellplätze waren ordentlich groß und eben angelegt. Strom konnte man nehmen, musste man aber nicht. Wir kamen hervorragend mit der PV-Anlage zurecht, die im Laufe des Tages immer wieder den Akku aufgeladen hat.

22.06.2019

Natürlich war die Nacht ruhig, wir standen erst um kurz vor 9 Uhr auf und hatten gut geschlafen.

Margot besorgte auf der ersten Hunderunde frische Brötchen, so dass wir dann erst einmal draussen in Ruhe gefrühstückt haben.

Mit den Fahrrädern fuhren anschließend wir zum Strand, der hier auch mit Autos befahren werden darf. Sunny lief am Rad mit.

Das Wasser war dort bei Ebbe enorm weit weg. Vom Strandabgang hatte man ca. 20 min. zu laufen, mit den Rädern ging es etwas schneller. Der Sand war hart wie Beton, und es standen und fuhren dort etliche Autos und auch Wohnmobile. Außerdem war es ein Eldorado für die Strandsegler und die Strand-Kiter.

Das Wetter war herrlich. Strahlender Sonnenschein, etwas Wind, gegen Abend wurde es kühler, so dass man auch schlafen konnte. Also beschlossen wir, noch etwas zu bleiben.

Wir fuhren dann noch mal mit den Rädern los, aber ohne Hund. Der hatte sein Pensum (ca. 10km) schon hinter sich.

Zum Abend verzogen wir uns ins Womo und freuten uns, dass es hier in den nächsten Tagen nicht so heiß werden sollte, wie in NRW. Wir brauchen keine 40°!

23.06.2019

Am Sonntag beschlossen wir, nach dem Frühstück auch mal mit dem Vogel zum Strand zu fahren. Dort stellten wir uns hinter der Düne auf den festen Sand.

Dann die „Wanderung“ zum Wasser. Sunny hatte sichtlich ihren Spaß dort. Sie tobte im Wasser und rollte sich über den Strand. Nachher gab es eine neue Farbkreation: Ein Aussie vom Farbschlag „red-sand“.

24.06.2019

Nun wollten wir auch noch den Norden der Insel sehen und fuhren die Straße rauf bis nach Juvre. Dort, wo die Straße zuende war, gab es einen Parkplatz und einen Aussichtspunkt , von dem man über die Marschlandschaft schauen konnte.

Dort befand sich ein Schießplatz der dänischen Luftwaffe mit einigen Panzer- und Flugzeugatrappen. Es wurde darauf hin gewiesen, dass man, wenn die Kugel oben ist und Schießbetrieb läuft, keine Ferngläser benutzen sollte, da die Laserstrahlen, mit denen die Flugzeuge die Ziele anpeilen, die Augen schädigen könnten. Ansonsten hätte man dort den Flugübungen zuschauen können. Das ist, so glaube ich, bei uns undenkbar. Die Übungsplätze werden doch meist hermetisch abgeriegelt.

Von dort aus fuhren wir nach Lkolk an den Strand. Auch hier konnte man mit dem Fahrzeug auf den Sand, und das Meer war nicht so weit weg, wie bei Havneby.

Das befahren machte keinerlei Probleme. Allerdings war der Wind kühler und kräftiger, als am Vortag.

Sunny hatte aber wieder ihren Spaß im Wasser, diesmal konnten wir das Wälzen allerdings unterbinden.

25.06.2019

Heute wurde es sehr warm, aber auch ein wenig windiger. Aufgrund der Temperaturen war das aber nicht unangenehm. Wir beschlossen, noch eine Nacht zu bleiben und erkundeten die Gegend noch weiter mit den Rädern. Ansonsten gaben wir uns weitgehend dem Müßiggang hin. Am nächsten Tag wollten wir dann weiter.

Zuvor konnten wir aber noch unseren Nachbarn, einem Siegener Ehepaar bei der Reparatur der Dachhaubenverdunkelung bzw. des Fliegengitters behilflich sein. Die hatte sich aus der Halterung gelöst, und Margots Tipp, eine kleine Schlaufe zu nähen fixierte zunächst den Haltestab. Mit gemeinsamen Kräften schafften wir es schließlich auch, die Funktion wieder herzustellen. Margots Kenntnisse von ihrer Reparatur am Heckfenster waren hier sehr hilfreich.

Die Nachbarn waren dann sehr dankbar und luden uns ein, gemeinsam ein Fässchen Veltins, was bei Ihnen im Kofferraum stand, zu genießen.

Aufgrund der Temperaturen konnten wir Abends lange draußen sitzen und es uns gut gehen lassen.

26.06.2019

Am Vormittag packten wir unsere Sachen ein. Auch die Nachbarn wollten gen Süden, da sie bald wieder arbeiten mussten.

Wir planten zunächst, direkt nach Kappeln an die Schlei zu fahren, änderten dann aber den Plan und fuhren erst nach Dagebüll auf den dortigen Stellplatz direkt hinterm Deich.

Der Wind hatte aufgefrischt, und so wurden wir dort ziemlich durchgeschaukelt, und der Wind pfiff durch die Dachluken. Wir werden mal schauen, ob wir das irgend wie leiser bekommen.

Der Stellplatz fasste 10 Mobile, und ich konnte mal wieder eine Bewertung schreiben. Direkt nebenan war eine Pferdekoppel, und auf der anderen Seite war man sofort am Deich.

In Dagebüll war man zur Zeit dabei, den Hochwasserschut zu verbessern, so waren einige Baustellen dort, die man umfahren musste.

Nachmittags machten wir nochmals einen Spaziergang am Deich und schauten uns das Unterfeuer an. Der Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb und kann als Hotelzimmer gebucht werden unter „wohnen im Leuchtturm“ bzw Leuchtturm-Hotel.

Von Dagebüll aus fuhren die Fähren nach Föhr und Amrum, und zur Hallig Langeness fuhren Loren auf Gleisen über einen Damm, der nur bei Sturmflut nicht befahrbar ist.

Ich hatte die Gelegenheit, bei dem Rangieren der Loren zu helfen und durfte als „Dankeschön“ ein kurzes Stückchen mit fahren. Die Loren sind einfach gebaut und werden von Rasenmährer-Motoren angetrieben. Um solch eine Lore fahren zu dürfen bedarf es einer Lizenz, die – so konnte ich erfahren – nicht so einfach zu bekommen ist. Man muss darauf warten, bis eine frei wird.

Die Nacht war wieder bzw weiter stürmisch und laut, so dass wieder die Ohrstöpsel benötigt wurden. Morgen sollte es dann weiter nach Kappeln gehen. Die Wetteraussichten wurden auch wieder besser. Unser Freund Theo bekam auch noch seine Glückwünsche zum Gebrutstag, und wir verabredeten uns für die Zeit, wenn wir wieder zuhause sind, zu einem Treffen.

27.06.2019

Heute wurde unser Ältester 40 Jahre alt. Leute, wie die Zeit vergeht!

Nach dem Frühstück in Dagebüll riefen wir ihn an und gratulierten. Er berichtete, dass Katja ihn mit einer Fahrt nach Winterberg überrascht hatte, dort wollten sie einen Flug am Seil machen.

Heute wollten wir weiter nach Kappeln auf den Stellplatz direkt am Hafen.

Dort angekommen stellten wir fest, dass unsere Nachbarn schon auf Römö uns gegenüber gestanden hatten. Die Welt ist eben klein. Wir parkten also unser Womo ordnungsgemäß, konnten aber leider nur einen kleinen Blick auf die Schlei erhaschen.

Da das Wochenende bevorstand beschlossen wir, dieses in Kappeln zu verbringen.

Als erstes machten wir eine Erkundungstour durch die Stadt, die gleich oberhalb des Hafens liegt. Ein Discounter lag sogar direkt hinter dem Stellplatz.

Das wetter war wieder schön, reichlich Sonne, ein leichter Wind und eine schöne Umgebung. Was will man mehr?

28.06.2019

Der Platz war sehr ruhig, so dass man prima schlafen konnte. Morgens gabs frische Bäckerbrötchen, und nach dem Frühstück folgte wieder der obligatorische Spaziergang. Unser Hund will schließlich bewegt werden, und uns schadet das auch nicht.

Mittags gab es fangfrische Schollen, die wir morgens im Frischfischverkauf erstanden hatten. Dazu

Am Nachmittag nutzten wir die Gelegenheit, an einer zweistündigen Schleitour mit dem Raddampfer teil zu nehmen. Es ging von Kappeln über Maasholm zur kleinen Insel Schleimünde. Dieser Landstrich ist nur mit dem Boot zu erreichen und beherrbergt ein großes Naturschutzgebiet. Früher war das die Lotseninsel. Die Ostsee bekamen wir dort auch kurz zu Gesicht, aber nach einer halben Stunde Aufenthalt ging es wieder zurück. Zwischenstopp wieder in Maasholm, das früher eine Insel war, heute aber durch Landgewinnung mit dem Festland verbunden ist.

Über die Maasholmer erzählte der Kapitän eine kleine Anekdote:

Früher gab es auf Maasholm keinen eigenen Friedhof, und die verstorbenen mussten mit einem Ruderboot nach Kappeln zur Bestattung gerudert werden. Auf halber Strecke gab es eine Gastwirtschaft (heute ist das Gebäude ein exklusives Ferienhaus), an der manchmal auf ein oder zwei Schnäpse angelegt wurde, da Rudern bekanntlich durstig macht.

Wer die Norddeutschen aber kennt weiss, dass aus ein oder zwei Gläschen auch mal ein oder zwei Flaschen werden konnten. Und so kam es immer mal vor, dass die Verstorbenen zu ihrer eigenen Beerdigung zu spät kamen. Ob das so stimmen kann, kann der geneigte Leser selbst enstscheiden.

29.06.2019

Wieder wurde gut geschlafen. Ohne Straßenlärm und Sturmgesang geht das nochmal so gut.

Nach dem Frühstück, diesmal kamen die Brötchen vom Discounter, besuchten wir den Museumshafen an der Schlei. Dort lagen einige historische Schiffe unterschiedlicher Art. Auch die bekannte Kappelner Klappbrücke konnten wir in Aktion sehen. Immer um viertel vor einer vollen Stunde wird sie geöffnet, um die Schiffe in beide Richtungen passieren zu lassen. Geöffnet bleibt sie immer so lange, bis alle wartenden Schiffe durch gefahren sind.

Man könnte an der Schlei auch Motorboote mieten, kleine offene Boote mit Steuerstand und 15 PS Außenborder. Das haben wir uns allerdings verkniffen, da wir nicht wussten, ob uns ein Tag auf dem Wasser bei Sonnenschein bekommen würde. Ein Dach hatten die Boote nämlich leider nicht.

Aber auch so gab es genug zu sehen und zu erkunden.

30.06.2019

Der Tag begann wieder sonnig und schön. Frische Brötchen kamen wieder vom Bäcker, Sonntags hat der Discounter zu. Es wurde sehr warm, so dass wir zunächst den nahe gelegenen Wald aufsuchten, damit Sunny ihre Runde bekam. Dort war es gut auszuhalten.

Am Wohnmobil machten wir dann die Markise raus und den Sonnenschutz davor. Doch nicht lange, und es kam der angekündigte Wind auf.

Sunny wurde zwischendurch in der Schlei erfolgreich „zu Wasser gelassen“. Sie genoss es anschließend, sich wieder über die Wiese zu wälzen.

Nachdem ich einem Nachbarn bei der Bergung seiner Markise geholfen hatte, fuhren wir unsere auch ein. Mit uns übrigens auch fast alle anderen Mitcamper. Man half sich gegenseitig, das sit das Schöne an dieser Art Urlaub zu machen.

Plötzlich kam nebenan etwas Hektik auf. Der Nachbar hatte begonnen die Markise zu bergen, die Eigner des Wohnmobils waren nicht da. Gemeinsam bekamen wir das hin, ohne, dass es zu Schäden kam.

Die schwedischen Eigentümer kamen später wieder und waren mehr als dankbar, dass nichts passiert war.

Ansonsten war es ein ruhiger Tag.

01.07.2019

Abschied von Kappeln. Wir fuhren nun wieder weiter gen Süden, wenn auch nicht so weit. Unser Ziel war der Stellplatz Schacht-Audorf am Nord-Ostsee-Kanal. Dort wollten wir mal wieder Schiffe gucken. Der Stellplatz ist quasi direkt am NOK, nur der Wirtschaftsweg liegt noch dazwischen.

Wir konnten einen sehr guten Platz an der Einfahrt ergattern, dort konnten wir auch rückwärts einparken, so dass der Ausblick von der Sitzgruppe möglich war.

Das Ganze hat aber zwei Seiten: Zum Einen geht hinter dem Stellplatz die Straße her, zum Anderen haben die Schiffe ja auch Motoren, und die sind manchmal auch ganz schön laut. So kamen dann in der Nacht die Ohrstöpsel wieder mal zum Einsatz. Aber dazu sind sie ja da.

02.07.2019

Am Morgen fuhren wir dann nach dem Frühstück einen Platz weiter. Dort standen wir auch wieder direkt am Kanal, ab die Geräusche der Straße fehlten. Der Platz ist relativ neu und in drei Terrassen eingeteilt, so dass man von jedem Platz direkte Sicht hat. Es gab dort auch ein sehr schönes und neues Sanitärgebäude, Zutritt gab es mit der Parkkarte.

Direkt nebenan dann auch noch ein Cafe, dort konnte man auch die Brötchen vorbestellen.

Nachmittags kam dann ein „Traumschiff“, manche nennen die Dinger inzwischen auch „Alptraumschiff“, da sie nicht unerheblich die Umwelt belasten. Mitten in der Nacht kam dann noch einzweites, größeres Passagierschiff vorbei. Danach wieder Ohrstöpsel, damit man schlafen konnte.

03.07.2019

Morgens wieder Brötchen geholt, gefrühstückt und dann wieder weiter. Ziel diesmal wieder Büsum, der Stellplatz am Nordsee-Camping. Preislich ok, gute Sanitäranlagen und günstig gelegen.

Auch dort war Platz für uns, so dass wir uns zunächst für drei Nächte angemeldet haben.

Dann ging es in den Ort und auch ein Fischbrötchen war eingeplant. Büsum ist ein nettes Städtchen, wir waren im letzten Jahr auch hier, und es gefällt uns immer wieder gut.

04.07.2019

Nach einer ruhigen Nacht ohne Ohrstöpsel machten wir uns wieder auf den Weg. Es gab ja immer noch viel zu sehen. Das Wetter war durchwachsen, immer mal wieder Nieselregen, es stürmte mit 6-8 Windstärken, aber auch die Sonne kam immer mal wieder zum Vorschein. Dann heben wir uns zu einer Kräuterführung angemeldet, die um 14.00 Uhr stattfand. Rund 2 ½ Stunden zeigten uns Antonie und Bodo Spreu in der Umgebung, was man sonst sehr leicht übersieht, weil man es nicht kennt. Ob es Storchenschnabel war, die Brennnessel, Löwenzahn, Johanniskraut usw. all das lernten wir kennen. Teilweise auf Grundstücken, die man einfach sich selbst überlassen hatte.

So habe ich doch noch Hoffnung für unsere Blumenwiese zuhause. Die wird definitiv angelegt. Denn erstens macht sie viel weniger Arbeit als der „Rasen“, und zweitens ist sie nützlich für die Insekten. Mal schauen, ob wir mit den Enkeln vielleicht auch noch Insektenhotels bauen können.

05.07.2019

Heute ist mein 65. Geburtstag. Um es mit einer alten Geschichte, dem „Lebenslauf“ zu sagen: „Ich bin zwar noch nicht alt, aber ich meine, was man weg hat, das hat man weg.“ Irgendwie ist diese Zahl ja durchaus bedeutungsvoll. Wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, schon mit etwas über 63 Jahren in den Ruhestand zu gehen, jetzt wäre der Zeitpunkt endgültig gekommen.

Das Wetter hatte sich nicht geändert. Trotzdem machten wir einen Spaziergang über den Deich zum Ende am Wasser. Dort sah es so aus, als ob die DGzRS und ein Hubschrauber eine Übung machten. Außerdem hatte man gestern einen Kabelleger in den Außenhafen geschleppt. Dieses Manöver war für die beiden Schlepper aufgrund des starken Windes wohl nicht so einfach. Aber sie hatten es letztlich geschafft.

Zurück am Mobil machten wir uns fertig, um zum Essen zu gehen. Im Restaurant „Pane e Vino“ gab es nicht nur Pizza und Pasta, sondern auch leckere Fischgerichte. Da langten wir zu. Scholle mit Krabben für Margot und einen Hafenteller (Lachs-, Seezungen- und Schollenfilet mit Bratkartoffenln) für mich. Sehr gut und lecker. Leider schlug das Wetter mal wieder um, so dass wir auf der Heimfahrt mit dem Rad etwas nass wurden.

Nach einer kleinen „Augenpflege“ machten wir uns doch nochmal auf den Weg. Wir fuhren zum Teddyhus. Dort verkauft eine engagierte Frau Teddys und Puppen verschiedener Marken, Größen und Qualitäten. Sie war sehr sachkundig, und die Erlöse des Verkaufs geht an das stationäre Kinderhospiz „Sternentreppe“ in Hamburg.

Auf dem Rückweg kehrten wir in einem kleinen Cafe ein, welches in einem kleinen Hotel betrieben wird. Dort gab es Kaffee und Torte. Auch wieder sehr gut, so dass wir sicher wieder kommen werden.

Heimfahrt mit Umwegen

Von Büsum aus machten wir uns dann endgültig auf den Heimweg.

Allerdings machten wir einen Umweg über Papanburg, wo wir spontan an einer Werksführung in der Meyer-werft teilnehmen konnten. Ist ja schon beeindruckend, was dorrt für Schiffe gebaut werden, und vor Allem, in welcher Zeit. Gut ist, dass inzwischen auch Schiffe mit Gasantrieb mit im Programm sind. Die bisher georderten Schiffe (alles „Traumschiffe“), die teilweise schon auf Kiel gelegt sind, werden aber -so erklärte uns unser Werksführer- nicht mehr aktualisiert. Sie werden also demnächst weiterhin mit Schweröl durch die Weltmehre Qualmen. Das ist eigentlich ein unerträglicher Gedanke.

Die Tendenz bei den neuen Schiffen: Weiter, schneller, größer, billiger. Wann hört dieser Wahnsinn wohl auf, und man kommt in der Sparte auch zur Vernunft?

Der Stellplatz in Papenburg war in Ordnung. Zentral gelegen, und das Nachts auch ziemlich ruhig. Allerdings ohne jegliche Infrastruktur, obwohl das problemlos machbar wäre. Dafür aber kostenlos.

Von Papenburg aus fuhren wir noch zu Obelink nach Winterswijk in Holland. Wir brauchten noch ein paar Dinge für unseren Vogel. Im Alkoven sollte eine andere Haube eingebaut werden, und dann braucht man immer mal andere Kleinigkeiten. Obelink ist da eine gute Adresse.

Am Dienstag, dem 09.07.2019 trafen wir dann wieder zuhause ein.

Wie es weiter geht, wird hier demnächst zu lesen sein.

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