Tja, unverhofft kommt oft, und so geht es hier früher mit Schweden weiter, als wir ursprünglich geplant hatten.
04.06.2019
Am nächsten Morgen wollten die anderen Beiden erstmal Ersatz für ihren Staubsauger kaufen, der fast neu, schon den Geist aufgegeben hatte. Also trennten wir uns mal wieder.
Wir fuhren am Westufer Richtung Süden zu einem Parkplatz an einem Naturschutzgebiet. Man konnte dort lt. Park4Night stehen und übernachten. Angeln war auch möglich, und so konnte ich endlich mal die neue Wathose einweihen. Die ist schon gut! Sehr leicht, kaum zu spüren, und in den Schuhen gibts guten Halt. Gefangen habe ich allerdings leider nichts.
Abends kam dann noch ein Schwede vorbei und sagte uns, wir standen dort mit drei Mobilen, dass der Nachbar, der aber garade nicht da war, Wohnmobile nicht dulden würde. Er selber habe aber kein Problem damit. Also nur übernachten, und morgens zeitig weg.
05.06.2019/06.06.2019
Am Morgen nach dem Frühstück brachen wir zum größten See Schwedens auf, dem Vännern. Mit über 5.500 km² Fläche und 150 km Länge schon beeindruckend. Mit durchschnittlich 27m Tiefe aber nicht sonderlich tief.
Hier fanden wir einen Stellplatz in Åmål am Yachthafen. Der Platz lag schön ruhig auf einer Landzunge, in den Ort ist war aber nicht weit.
100 Kronen kostete die Übernachtung, V+E incl., Duschen auf der anderen Hafenseite, sogar eine Waschmaschine und ein Trockner waren dort vorhanden.
Da das Wetter herrlich war, und die Umgebung einfach dazu einlud beschlossen wir, hier auch noch eine weitere Nacht zu bleiben.
Am nächsten Tag stießen dann auch Susanne und Gerd wieder zu uns. Sie hatten inzwischen ein Problem mit einem undichten Dusch-Ablauf, der angeblich nur im Werk behoben werden kann. Gerd hat jedenfalls die Nase von seinem 9 Monate alten Carthago ziemlich voll.
Inzwischen sind wohl über 40 Mängel auf der Liste, von denen die Hälfte nicht (mehr) behoben werden kann. So stellt man sich ein Wohnmobil der angeblichen Premium-Klasse nicht vor. Aber auch da scheint der Bazillus der Gewinnmaximierung um sich zu greifen.
Na ja, der Tag war auch wieder schön und warm, so richtig zum Genießen. In Schweden war Nationalfeiertag, deshalb auch am Vorabend die Musik und der Lärm. Außerdem fiel der Tag in diesem Jahr mit dem Ende des Ramadan zusammen. Dementsprechend voll war es auch.
Zusammen mit Susanne und Gerd und ihrem Aussie Sina gingen wir in der Stadt und am Seeufer spazieren.
Am Abend haben Gerd und ich dann ma wieder die Angel ausgeworfen. Bis auf einen kleinen Hecht an Gerd‘s Angel, der aber rechtzeitig den Haken ausgespuckt hat, war und Petri nicht hold. Dann fing es an ziemlich stark zu regnen, ein Gewitter zog auf, und wir machten, dass wir in unsere Wohnis kamen.
Morgen ist ein neuer Tag.
07.06.2019
Am Morgen war das Wetter wieder etwas besser, so dass wir uns auf den Weg Richtung Mellerud machten. Dort am Hafen „Sunnana Hamn“ fanden wir einen Stellplatz wieder direkt am Wasser. Für 150 Kr. Gab es Vollversorgung, ausser Strom war alles da. Duschen, Toiletten, Abwasser- und Chemieklo-Entsorgung, sowie Frischwasser. Der Preis ging also in Ordnung. Nach einem Spaziergang war Entspannung angesagt. Gerd und Susanne waren auch da, so gabs noch das eine oder andere nette Gespräch, und die beiden Aussies konnten toben.
08.06.2019
Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir weiter Richtung Lidköping. Unterwegs wollten wir dem Schloss Läckö unsere Aufwartung machen. Gerade als wir auf die Halbinsel fuhren, fing es stark an zu regnen. Am Schloss regnete es immer noch, so dass Margot nur eine kleine Runde mit Sunny drehte, derweil ich den Kochlöffel schwang. Es sollte Gemüse mit Krabben und Chin. Wok-Nudeln geben.
Da es nicht aufhörte zu regnen, fuhren wir weiter nach Lidköping. Dort gab es einen kostenlosen Platz am Hafen, keine Infrastruktur, aber ok. Direkte Sicht auf einen Zweimaster und einen kleinen Fluss, der etwas weiter in den See mündete.
Nebenan war zwar eine Bahnlinie, aber die Ohrstöpsel würden es schon richten.
Gerd und Susanne meldeten sich und hatten wieder Probleme mit dem Auto. Diesmal ein nicht auszumachender Fehler, der zur Folge hatte, dass ein Alarm los ging, der nicht zu stoppen war. Zufälligerweise sind sie dann auch nach Lidköpping gekommen, waren aber auf dem Campingplatz untergekommen.
09.06.2019 (Pfingstsonntag)
Die Nacht war ok, der Zug hatte auch nicht sonderlich gestört. So fuhren wir morgens erst mal kurz zu den beiden Pechvögeln.
Gerd musste den Wagen auf einen anderen Platz setzen und oh Wunder, der Alarm war still.
Wir beschlossen, dass wir weiter nach Jönköping fahren wollten.
Unterwegs gab es plötzlich wieder einen Ruck, und die bekannte EDC-Leuchte war wieder an. Zum Henker damit! Diesen Sch… brauchten wir nicht mehr, zumal wir doch zuhause das Auto deswegen haben durchchecken lassen. Na ja, sei‘s drum, Motor sprang wieder an, und wir fuhren weiter. Mal sehen, was wir machen werden, oder ob wir erst mal abwarten ob bzw. wann das wieder auf tritt.
Also weiter nach Jönköping, das liegt an der Südspitze des Vättern-Sees. Dort fanden wir zunächst einen netten Platz direkt am Stadtgarten, schauten ihn uns kurz an und fuhren dann zu IKEA. Margot wollte unbedingt ein schwedisches Möbelhaus in Schweden sehen. Es hatte am Sonntag geöffnet, und nach einem kurzen Rundgang war klar, es sieht genau so aus wie bei uns…
Also zurück durch die Stadt zum Stellplatz, der zunächst noch von einem Reisebus belegt war.
Dann kam noch ein Wohnmobil aus Köln an, und wir einigten uns schnell, wie wir dort parkten wollten, es waren ja nur zwei Plätze.
Der Spaziergang durch den angrenzenden Stadtgarten war schön. Es gab eine Aussichtsplattform, von der aus man die Stadt überblicken konnte und auch der See war in Sichtweite.
Da der Platz direkt am bzw. im Wald lag, sollte die Nacht wohl ruhiger werden, als die vorherige.
10.06.2019
Die Nacht war wirklich sehr ruhig, so dass wir gut schlafen konnten. Morgens weckten uns klappende Autotüren. Die Hundebesitzer führten ihre Tiere Gassi.
Nach dem Frühstück dann weiter. Wir suchten zunächst einen Stellplatz, den es angeblich bei einem Wohnmobilhändler geben sollte, aber Fehlanzeige.
Über einige kleine Umwege und einen Rastplatz, auf dem man zumindest die Toilettenkassette leeren konnte, kamen wir dann in Gränna am Hafen an, ebenfalls am Vättern. Auf einem großen Parkplatz durfte man für 120 Kr. 24 Stunden mit dem Mobil stehen. Nebenan auf einem extra Platz mit Versorgung usw. kostete es 220 Kr. aber mit allem drum und dran.
Wir blieben vorn und machten erst mal was zu Essen. Dann folgte einen Gang durch die Stadt. Ein angeblich italienisches Eiscafe weckte unsere Neugier, und so gönnen wir uns dort ein Eis.
Das Wetter war herrlich, strahlender Sonnenschein bei stahlblauem Himmel. Morgen soll es aber wohl wieder mal regnen.
Von Gränna aus fährt eine Fähre auf die kleine Insel „Visingsö“, dort soll es angeblich einen kostenlosen Stellplatz geben. Die Fährüberfahrt war aber nicht umsonst zu haben, also blieben wir auf dem Festland.
11.06.2019
Von Gränna aus wollten wir nach einer ruhigen Nacht weiter fahren Richtung Süden. So auf der Hälfte fanden wir dann einen Stellplatz in einem Ort, der allerdings sehr laut war. Nach einem Spaziergang beschlossen wir dann, doch noch ein wenig weiter zu fahren, wir wollten nach Ahus, schon an der Ostsee.
Unterwegs dann wieder das EDC-Syndrom. Plötzlich und ohne Grund wieder der Motorausfall mit anschließendem problemlosen Neustart. So eine Sch…e, was soll das eigentlich?
Es half alles nichts, wir fuhren dann nach Kristianstad auf einen Stellplatz und wollten am nächsten Tag die örtliche MB-Vertretung aufsuchen. Der Stellplatz war ok, kostenlos, schön gelegen und das angrenzende Örtchen hatte Charme.
12.06.2019
Nach einer weitgehend ruhigen erstan Nachthälfte weckte uns dann gegen 4 Uhr ein kräftiger Regenschauer mit Gewitter. Es prasselte aufs Dach, und an Schlaf war nicht zu denken. Nach ca. 30 Minuten war das dann vorbei -dachten wir! Um ca. 6 Uhr das Ganze nochmal, diesmal bei fast Tageslicht. Ja, wir merkten, dass wir weiter in den Süden kamen, es wurde später hell und wieder eher dunkel.
Auf dem angrenzenden PKW-Parkplatz hatte sich durch den Regen ein regelrechter See gebildet.
Am Morgen dann füllte sich der Parkplatz mit Autos, und die Leute gingen scheinbar in die Stadt zur Arbeit. Der See war weg, wahrscheinlich war der Platz gut drainiert.
Übrigens saß auch hier nur jeweils eine Person in einem Auto. Soviel auch hier zum Thema Umweltschutz etc.
Die Leute in der Mercedes-Werkstatt waren sehr hilfsbereit und haben den Fehlerspeicher ausgelesen. Diesmal sollte ein zweiter Sensor im Common-Rail-System Schuld sein. Aber dort hatte man niemanden, der sich mit solch einem „alten“ Auto (15 Jahre alt!) auskennt.
Also beschlossen wir erstmal weiter zu fahren und landeten dann in Ystad auf dem Stellplatz am Yachthafen. Ausnahmsweise mal mit Strom, so konnten wir mal alle Akku-Geräte wieder laden. Da die Sonne nicht wirklich schien, war das ganz ok so, und die Kosten hielten sich in Grenzen. Für 10 Kronen gab es 5 kw/h. Ein fairer Preis. Nicht verbrauchtes Guthaben konnte wieder auf die Wertkarte zurück geladen werden.
Mal sehen, vielleicht bleiben wir auch noch einen zweiten Tag hier.
13.06.2019
Wir beschlossen dann doch, weiter zu fahren. Es war zwar ein schöner Platz, aber die Eisenbahn nervte ein wenig.
Wir fuhren also Richtung Öresundbrücke, allerdings nicht, ohne uns vorab bei der Mautgesellschaft anzumelden. Das sparte bares Geld, auch wenn die Mitgliedschaft dort 310 DKK kostete. Dafür bekamen wir die Passage über die Brücke für die Hälfte, und zusammen mit den 310 Kronen war das immer noch eine nette Ersparnis.
Kopenhagen war unser nächstes Ziel. Dort das City-Camp lag so, dass man mit dem Rad gut die Innenstadt erreichen konnte.
Aber auch dort verkehrte die Bahn, aber erheblich näher und öfter, als vorher in Ystadt. Na ja, wieder mal also Ohrenstöpsel. Gut dass wir uns damit eingedeckt hatten.
14.06.2019
In der Nacht war ab Mitternacht Ruhe, allerdings fings an zu regnen. Und ab 6 Uhr fuhren dann wieder die Züge. Na egal, es war nur eine Nacht gepalnt. Immerhin kostete der Platz stolze 30€, allerdings inclusive V+E, Duschen, Toiletten und Strom.
Am Morgen, nach dem Frühstück fuhren wir dann mit Rädern und Hundeanhänger nach Kopenhagen hinein. Bis zur kleinen Meerjungfrau waren es genau 10 km, und auf dem Rückweg lagen noch einige andere Sehenswürdigkeiten. Wir fuhren zurück immer am Wasser entlang.
Kopenhagen wird nicht umsonst die Stadt der Radfahrer genannt. Überall gab es gut ausgebaute Radwege, allerdings wurde teilweise auch echt verwegen gefahren.
Als wir wieder am Mobil waren war klar, ir fahren ein Stück weiter. Noch so eine Nacht an der Bahnstrecke mussten wir nicht haben.
Also reisefertig gemacht und weiter nach Ringsted. Dort gab es einen Stellplatz auf einem Parkplatz, an dem es sogar kostenfreien Stromanschluss gab. Allerdings keine V+E. Das war aber nicht schlimm, da wir das ja in Kopenhagen erledigt hatten. Und mit unseren Ressourcen können wir auch mal 3-4 Tage stehen bzw. fahren, ohne dass wir eine Station anfahren müssen.
Am Stellplatz wurde der Grill angeheizt, da wir noch Spareribbs von der Fähre hatten, und außerdem hatten wir noch Shrimps und Lammfilet eingekauft.
Zusammen mit Kartoffelsalat und einem frischen slebigen holten wir so unser ausgefallenes Mittagessen nach.
Später kam dann mal wieder ein Gewitter mit Regen an uns vorbei, aber das kennen wir ja schon.
Der Fernseher wurde ausgeschaltet, die Antenne in Parkposition gebracht und dann abgewartet.
Ich nutze diese Zeit gerade wieder mal zum Blog-Schreiben.